Donnerstag, 14. Juni 2012

Blick nach vorne...


Ihr müsst schleichen - wie ein Indiander!
Was hab ich mich die letzten beiden Jahre über gequält! Ihr wisst, wie es ist: Es gibt kaum etwas ätzenderes, als angeln gehen zu wollen, aber nicht zu können. Dennoch: mir lag meine Ausbildung zum Erzieher so sehr am Herzen, dass ich mir vorgenommen hatte, zum ersten Mal im Leben, meine Prioritäten nicht auf Seiten des Angelns zu setzen. Ich wollte, dass meine Abschlussnote das wiederspiegelt, was ich in meinem Job tatsächlich leiste – doof nur, dass sich diese Abschlussnote aus Noten von 2 Jahren zusammensetzt...

Das, lass ich jetzt erstmal weeeeiiiiiit hinter mir ;)....Stressige Zeiten, sag ich euch!
Letztes Jahr, um diese Zeit, schrieb ich meine Examen. Nach dem Abschluss des theoretischen Ausbildungsteils blieben mir ein paar wenige Wochen,  die ich gut nutzen konnte. Ich hatte den Kopf frei, konnte den Lernstress hinter mir lassen und hatte etwas erreicht und endlich wieder freie Zeit. Es lief: Ich fing ein paar schöne und sogar gewichtige Fische an verschiedenen Baggerseen und konnte zum Abschluss meiner „Angelphase“ sogar am Hafen noch ein paar schöne Fische fangen. Ihr erinnert euch?

Bald, auch schon wieder ein Jahr her. Wie die Zeit vergeht!
Dann begann der praktische Abschluss, mein Anerkennungsjahr als Erzieher: Ein Jahr Vollzeit arbeiten, daneben zwei praktische Prüfungen, hunderte Seiten Berichte, inklusive einer großen Facharbeit und schließlich ein Colloquium in Form einer Fachdiskussion mit 3 Dozenten. Ein „Kreuzverhör“ auf das man sich nicht gerade freut.  Dieses habe ich heute hinter mich gebracht und somit meine Ausbildung versiegelt. Nun ist alles Niet und Nagelfest: Ich darf mich ab nun „staatlich anerkannter Erzieher“ schimpfen – eine Ausbildung auf die man in Bayern, meiner Meinung nach, mit Stolz blicken kann. Fünf Jahre sind kein Pappenstiel, aber durchaus angebracht, wenn man mit und an Menschen arbeitet(Ich hatte, zum Glück, auf vier verkürzen können).
Leider blieb zwischen Vollzeit Job und Notendruck kaum Zeit effektiv und produktiv die Rute zu schwingen. Es gelang mir zwar hier und da ein paar schöne Fischis zu fangen, aber irgendwie geschah alles unter Zwang. Ich konnte mein Angeln nicht richtig genießen, weil ich immer das Gefühl hatte, noch was anderes erledigen zu müssen. Manch einer kennt das vielleicht? Es sind diese Tage an denen man sich fragt: „Eigentlich solltest du jetzt nicht deine Zeit am Wasser verschwenden, es gibt Wichtigeres zu tun!“ An diesen Tagen fängt man selten gut. Aber einen anglerischen Hoffnungsschimmer gab es dennoch, während dieser Zeit: ich konnte einige Kinder für unsere Passion begeistern, die zuvor noch nie Berührung mit unserem Sport hatten und die ohne mich wahrscheinlich auch gar nicht die Möglichkeit hätten, zugang dazu zu finden. Ich weiß wovon ich rede: In meiner Familie angelt niemand außer mir und nur durch viel Glück wurde ich durch Bekannte und Freunde an das schönste Hobby der Welt herangeführt. Mittlerweile habe ich sogar  eine feste Angel Ag auf meinem Platz laufen. Es ist erfrischend mit wie viel Begeisterung und Spannung die Kids dabei sind! Natürlich begannen wir von der Pike an, mit Schwimmer und Mais, Brot, Wurm und Made...beim Boilie sind wir noch lange nicht angekommen...

Eine kleine Schleie konnte, einer Made, nicht widerstehen. Der erste Fisch, für die meisten Kinder ein unvergessliches Erlebnis!
Zwar muss/darf ich nun auch noch bis zum 31.08. in meiner Einrichtung weiter arbeiten, nun aber ohne Notendruck. Ich habe endlich wieder den Kopf frei und kann meine ganze Energie in meine, schon lange geplanten und teils schon laufenden, anglerischen Projekte stecken und schließlich und endlich - wieder seelenruhig am Wasser abhängen. Das kam die letzten beiden Jahre über definitiv zu kurz!
Ich freue mich auf die nächsten Wochen, für die schon viel geplant ist und bald schon werdet auch ihr mehr von mir hören...wartet nur ab :)

Ganz so, dass ich nichts fangen würde, ist es ja auch nicht - selbst in stressigen Zeiten. Aber in meiner Angellei geht es um mehr als um Ergebnisse. Es geht ums Feeling!

Slack Lines... im Augenblick noch ;)
Mark

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